Erster Podestplatz für Emin Akata in der neuen Saison

Im dritten Rennen der Saison auf dem Nürburgring
Erster Podestplatz für Emin Akata
Im dritten Rennen der Tourenwagen-Langstrecken-Saison (VLN) auf dem Nürburgring hat Emin Akata von der „Renngemeinschaft Graf Zeppelin“ im ADAC-Ortsclub Friedrichshafen am Wochenende das Podest erobert. Nach zwei vierten Plätzen in den Wochen zuvor fuhr er in seinem neuen Auto, einem BMW M235i Racing, auf Platz zwei. Und der Häfler Pilot hat Blut geleckt: Beim nächsten Rennen am 17. Mai soll es der erste Klassensieg in dieser Saison sein. Bei idealem, weil trockenen Rennwetter lief schon die Quali sehr gut. Platz 2 in der Klasse mit nur 0,3 Sekunden Rückstand auf den Schnellsten der CUP 5 Klasse bei insgesamt 12 Startern ließen Hoffnungen keimen, zumal Emin inzwischen eine immer bessere Abstimmung zu seinem Auto findet.  Insgesamt waren 195 Fahrer am Start.
In dem über vier Stunden andauernden Rennen ging es in jeder Phase eng her. Dazu kam, dass die Fahrer durch viele Unfälle viele Gelbphasen meistern mussten. Im Ziel betrug der Rückstand von Emin Akata auf den Sieger lediglich 7,2 Sekunden. Dem hervorragenden zweiten Platz soll am 17.5. der Sieg folgen.

Text: Siegfried Großkopf, Fotos: Nico Stockmayer

 

Totalausfall für das Team speed catracing bei der Ostalb Rallye

Bitteres Saisonende nach Unfall für Rallyeteam Speedcats

Glück im Unglück und doch untröstlich

Motorsport ist gefährlich. Das ist nichts Neues. Wie gefährlich es sein kann, mussten am Samstag Leoni Stiem und Anne Kutins aus Hagnau erfahren.

Von Reiner Jäckle

Der Samstagspätnachmittag steckt den beiden Rallyefahrerinnen Leoni Stiem und Anne Kutins immer noch in den Knochen. Vor allem Fahrerin Stiem spürt ihn sogar noch. Auf der Ostalb-Rallye sollte ein gutes Ergebnis her. Doch schon die Vorzeichen standen nicht gut. „Wir mussten bereits eine Stunde warten und kamen erst gegen 17 Uhr los“, erinnert sich Stiem. „Vor uns gab es einen Unfall, bei dem die Fahrer aus dem Wagen geholt werden mussten.“

Als es dann doch losging, versuchte das talentierte Frauen-Duo vom Bodensee von Beginn an Druck zu machen. Dann aber kam die Rechtskurve, die die beiden so schnell nicht mehr vergessen werden. „Wir hatten im Plan einen verhängnisvollen Schreibfehler“, sagt die Fahrerin. „Dort war eingetragen, dass eine Kurve kommt, die schnell durchfahren werden kann, das war allerdings nicht so.“

Mit deutlich mehr als 100 Stundenkilometern steuerte sie den Ford Puma auf die Kurve zu. „Mir war gleich klar, dass das nicht gut gehen kann“, erinnert sich Stiem. Was dann allerdings passiert, ist der Albtraum eines jeden Rallyefahrers: Ein Überschlag mit Schraube bei hoher Geschwindigkeit. Genau das passierte den Speedcats auf der Ostalb.

„Ich habe versucht, zu retten, was zu retten war“, berichtet Stiem. „Ich ging sofort auf die Bremsen und habe gelenkt, bis der Graben kam.“ Dieser katapultierte den Wagen dann aber regelrecht in die Luft. Glücklicherweise kam er auf den Rädern wieder zum Stehen. Beide stiegen aus dem Wagen aus und dachten sofort an das Auto. „Uns ist so gut wie nichts passiert“, berichtet Kutins. „Und wir hatten zunächst die Hoffnung, dass das auch beim Puma so war.“

Die Hoffnungen waren berechtigt, denn äußerlich sah er für den Abflug unglaublich gut aus. Er hatte zwar einige Schrammen und das Fenster in der Fahrertüre war herausgebrochen, aber sonst stand er ganz gut da. „Nach der Untersuchung hatten wir aber leider die Gewissheit, dass das Auto einen Totalschaden hatte und nichts mehr zu machen ist“, sagt Stiem mit leiser und trauriger Stimme. „Die Vorderachse ist vorne rechts komplett ausgebrochen. So etwas kann man nicht wirklich reparieren.“

Diese Hiobsbotschaft hat für das hoffnungsvolle Rallye-Team der Speedcats mit Leoni Stiem und Anne Kutins verheerende Folgen, denn ein neues Auto ist finanziell schlichtweg nicht finanzierbar. „Das ist das Los von Motorsport-Amateuren“, erklärt Kutins. „Wenn das Auto einen Totalschaden hat, bedeutet das nicht selten, dass nicht nur die Saison, sondern auch die Karriere vorbei ist.“

Damit wollte sich allem Stiem aber nicht abfinden: „Noch am Sonntag habe ich nach einem finanzierbaren Ford Puma gesucht.“ In ganz Deutschland gebe es nur noch zwei Autos, die in Frage kommen würden. Und tatsächlich hat die Kontaktaufnahme geklappt. Ob es die Speedcats aber schaffen, ein neues Auto zu bekommen, das steht noch in den Sternen. Die Saison ist auf alle Fälle erst einmal vorbei. „Selbst wenn wir den Wagen bekommen, muss man ihn erst noch aufbauen“, erklärt Stiem. „Ich habe bereits mit meinem Techniker gesprochen, der prinzipiell dazu bereit wäre.“ Allerdings seien dazu mehr als 150 Stunden notwendig und da der Techniker das Ganze auch nur nebenher macht, stünde das Auto, wenn alles perfekt laufe, frühestens im Spätherbst zur Verfügung.

Die Hoffnung auf eine Fortsetzung der Karriere haben Leoni Stiem und Anne Kutins nach dem verheerenden Abflug und Überschlag bei der Ostalb-Rallye am Samstag nicht verloren. Genauso wenig wie die Liebe und Leidenschaft, sich wieder ins Auto zu setzen und weiterzufahren. Allerdings ist das jetzt auch eine Frage des Geldes und der Sponsoren.

„Es tut uns vor allem um das Auto leid, das uns über so viele Jahre wirklich treue Dienste geleistet hat“, sagt Stiem. „Natürlich sind wir heilfroh, dass uns so gut wie nichts passiert ist, trotzdem überwiegt momentan einfach die Trauer, dass unsere Zukunft völlig offen ist.“ Allerdings macht sie auch deutlich: „So schnell lassen wir unsere Köpfe nicht hängen. Ich werde alles versuchen, um wieder hinter einem Lenkrad Rennen zu fahren.“

Jede Menge Motivation dürften die Speedcats über die aufmunterten Kommentare auf Facebook erhalten haben. „Ich wurde auch schon sehr viel darauf angesprochen“, sagt Stiem, „Das tut gut und gibt uns Kraft, zu kämpfen, dass es weitergeht.“

Jahreshauptversammlung 2014 im Clubheim

Der ADAC-Ortsclub Friedrichshafen e.V. mit seinen Abteilungen Renngemeinschaft „Graf Zeppelin“, Jugendgruppe „Graf Zeppelin“, Motorradgruppe Markdorf und Engländer Stammtisch hatten zur Jahreshauptversammlung ins Clubheim am Flughafen eingeladen. Die Ehrenmitglieder Gebhard Zeller und Herbert Schneider sowie die deutsche Motorsportlegende Heribert Schek und das Urgestein der Renngemeinschaft Max Fessler wurden vom Vorsitzenden Christian Kubon besonders begrüßt.

Die Anwesenden gedachten den Verstorbenen Anton Kaltenbacher und dem Graf Waldburg.

Von einem erfolgreichen Jahr 2013 konnte Christian Kubon berichten. Zahlreiche Aktivitäten durchzogen das Jahr: gesellige Weinproben bei Winzer und Motorradsportler Thomas Geiger in Riedetsweiler, Präsentation mit Ausstellungsstand bei der Klassikwelt, gestaltet durch Herbert Schneider und den Gramicis, Bodenseeoldtimer-Rallye mit Streckenführung durch das Bodenseehinterland und das württembergische Allgäu, geselliges Sommerfest, gut besuchte Jahresabschlussfeier mit Siegerehrung, Motorradwelt Bodensee mit großartigem Engagement des 1. Supermoto-Clubs, Sonderprüfung bei der Winterrallye „Seegfrörne“ am Hafenbahnhof. Vor allem freute ihn, dass sich für die Jugendgruppe „Graf Zeppelin“ eine neue hoffnungsvolle Perspektive entwickelt hat. Nach der Schließung der Kartbahn am Flughafen verließen doch einige Kinder und Jugendliche die Jugendgruppe, da sie nicht mehr ihrem Kartsport frönen konnten. Die verbliebenen Kartfahrer mussten nach Memmingen, Ehingen oder Bopfingen ausweichen, was einen enormen Aufwand bedeutete. Nun wird in Steißlingen bei Stockach eine Motorsportanlage mit Kartbahn gebaut. Dies gibt der Jugendgruppe die Möglichkeit, in einem vernünftigen Aufwand wieder aktiv fahren zu können. Der ADAC-Ortsclub hofft, dass wieder viele Kinder und Jugendliche zurückkehren. Enzo Franco mit seinem Team leistet eine hervorragende Jugendarbeit. „Die Kinder und Jugendlichen sind unsere aktiven Motorsportler von morgen“ hob Christian Kubon die Bedeutung der Jugendarbeit hervor.

Nachdem Schatzmeister Bernd Schulze den Rechnungsbericht vortrug und Kassenprüfer Dieter Seebach ihm eine einwandfreie Kassenführung und keinerlei Beanstandungen gefunden hat, wurde der Vorstand einstimmig entlastet. Dieter Seebach steht aus persönlichen Gründen nicht mehr als Kassenprüfer zur Verfügung, an seine Stelle tritt Herr Geiger. Als Dank für seine langjährige ehrenamtliche Aufgabe überreichte Christian Kubon ihm einen gut sortierten Geschenkkorb mit allerlei Köstlichkeiten.

Max Fessler leitete auch die Wahl des Vorstands. Die bisherige Führungsmannschaft wurde einstimmig wiedergewählt. Angeführt vom Vorsitzenden Christian Kubon übernehmen Stellvertreter Franz Schmid, Schriftführer Emin Akata, Sportleiter Dieter Veser, Schatzmeister Bernd Schulze und Jugendleiter Enzo Franco für weitere zwei Jahre die Verantwortung.

Sportleiter Dieter Veser berichtete von 33 aktiven Motorsportlern, die in der vergangenen Saison viele Podestplätze einfuhren. Veser hob die herausragende Bilanz von Bernd Hiemer hervor, der als erfolgreicher Motorradfahrer in die deutsche Motorradsportgeschichte eingeht.

Enzo Franco als Jugendleiter und sein Team betreuten noch 15 Kinder und Jugendliche. Er berichtet von dem enormen Aufwand für die Trainings- und Übungszeit auf weit entfernten Kartbahnen. Er bedankte sich bei der 1. Supermoto-Club, die es den Kids ermöglichte, an zwei Tagen auf der Messe Friedrichshafen zu trainieren. Neben dem Kartfahren versuchte das Leitungsteam erfolgreich, mit einigen Aktivitäten auch im geselligen Bereich die Jugendgruppe am Leben zu halten.

Die Motorradgruppe Markdorf mit ihrem Leiter Tomas Krohne fühlt sich als eine große Familie. Die Mitglieder mit ihren Familien legen neben dem Besuch von Motorradtreffen und Ausfahrten mit Sommerfest, Nikolausfeier, Silvesterparty viel Wert auf Geselligkeit. Ein Höhepunkt bildet das Motorradtreffen, das in der Szene einen ausgezeichneten Ruf genießt. Die Motorradgruppe blickt auf ein unfallfreies Jahr zurück.

Hermann Rittler berichtete für den Engländer Stammtisch. Mitglieder nahmen an einigen Rallyes, darunter auch der Rallye „Bodensee“, des ADAC Friedrichshafen teil. Bei verschiedenen Ausfahrten zeigen sie ihre Begeisterung für englische Autos. Sie treffen sich immer freitags, um fach zu simpeln. Der Engländer Frühschoppen im Deggenhauser Tal bildet ein Höhepunkt im Jahresprogramm.

Erst seit wenigen Jahren als Gruppe beim ADAC-Ortsclub, berichtet Michael Fischer vom 1. Supermoto-Club Bodensee mit seinen 180 Mitgliedern von einem Jahr, das mit vielen motorsportlichen und geselligen Highlights gespickt war. Das Jahr beginnt mit der Motorradwelt der Masse Friedrichshafen, wo der Supermotoclub eine eigene Strecke in einer Halle aufbaut und dort dem Publikum Supermoto-Sport vom Feinsten demonstriert. Anfang Mai beginnen dann die ersten Läufe der Nationalen und Internationalen Rennklassen, an denen zahlreiche Fahrer an den Start gehen und sich durchs ganze Jahr ziehen. Für Trainingswochenenden wird nach Italien gefahren und oft gleichzeitig mit Urlaub verbunden. Auch die Geselligkeit wird mit Hüttenaufenthalten und dem Jahresabschlussfest gepflegt.

Die Wahlen der Delegierten des ADAC-Ortsclubs für das Hauptversammlung des ADAC Württemberg brachte folgendes Ergebnis: Hans-Peter Andersen und Hermann Rittler, als eventuelle Vertretung stehen Jürgen Baumgartner und Franz Schmid parat.

Franz Schmid stellte das Programm für 2014 vor, das unter  www.adac-friedrichshafen.de eingesehen werden kann. Hier finden sich Informationen zum ADAC-Ortsclub Friedrichshafen und Links zu seinen Abteilungen.

Text: Schmid, Fotos: Schneider