Der Langenargener Motorsportler Tim Zimmermann hat seine Rennschuhe aus seinem Formel-Debütjahr versteigert. 500 Euro kamen so zusammen und gehen komplett an die Tettnanger Diakonie Pfingstweid.
Irgendwo im Allgäu wird in diesem Jahr ein ganz besonderes Geschenk unter dem
Weihnachtsbaum stehen: Ein Paar Schuhe, Größe 43, gebraucht und ziemlich durchgetreten. Was auf den ersten Blick nicht zwingend verlockend klingt, ist für Motorsportfans eine Rarität. Eine Woche lang standen die Rennschuhe aus Tim Zimmermanns erster Formelsaison zur Versteigerung. Ein Andenken, das der Rennfahrer gern selbst behalten hätte. „Diese Schuhe hatte ich auch bei meinem ersten Sieg im ADAC Formel Masters an“, so Zimmermann. „Nur für den
guten Zweck gebe ich sie gerne ab.“
Über 20 Bieter haben eine Woche um Zimmermanns Rennschuhe gekämpft und schließlich ein schönes Sümmchen für den guten Zweck zusammenbekommen. Aufgerundet auf 500 Euro hat Tim Zimmermann heute den Erlös an die Diakonie Pfingstweid in Tettnang übergeben. „Schon im Kartsport war ich mit der Diakonie in Kontakt“, sagt Zimmermann. „Ich freue mich immer wieder,
Pfingstweid zu besuchen und mit dieser Überraschung im Gepäck gleich noch ein bisschen mehr.“ Pfingstweid-Vorstand Lars Kehling nahm diese Überraschung gerne an. Nicht nur wegen dieser Spende hatte er lobende Worte für den 18-jährigen Rennfahrer übrig. „Natürlich wissen wir, dass im Motorsport jeder Cent wichtig ist, um die Karriere voranzutreiben“, so Kehlig. „Um so schöner ist es, dass Tim an uns gedacht hat.“ Sowieso passt der Scheck gerade ganz gut. Für Kehling und Mitarbeiterin Claudia Joos ist Fundraising – also das Finden von finanzieller Unterstützung – ein immer wichtiger werdendes Thema. „Was die meisten Leute nicht wissen“, sagt Lars Kehling, „bislang haben wir alle Kosten mit den Beihilfen der Bewohner gedeckt.“ Doch die werden immer
knapper. „Wir sind deshalb jetzt das Thema Fundraising angegangen“, ergänzt Claudia Joos. „Und die Resonanz aus der Region war toll.“
Wofür das Geld verwendet wird, weiß der Pfingstweid-Vorstand noch nicht. Sicher ist aber, dass Tim Zimmermann den Kontakt zur Diakonie nicht abbrechen wird. „Dieses Projekt liegt mir sehr am Herzen und dafür will und werde ich mir auch immer Zeit nehmen.“ Text: Matthias Liebhardt
Monat: Dezember 2014
Jahresabschlussfeier im Graf Zeppelin Haus in Friedrichshafen
Bei einer prächtigen Jahresabschlussfeier haben der ADAC Ortsclub Friedrichshafen und seine Abteilung „Renngemeinschaft Graf Zeppelin“ am Freitagabend im GZH ihre Fahrer mit Pokalen und „Schmiermittel-Unterstützung“ beschenkt. Die in diesem Jahr ihren 45. Geburtstag feiernde Renngemeinschaft hat seit ihrer Gründung 2000 Siege geholt und 6000 Podestplätze bestiegen. Clubmeister in der Kategorie Auto wurde im zu Ende gehenden Jahr der Langenargener Tim Zimmermann, bei den Motorrädern Marc-Reiner Schmidt. Dem ehemaligen Supermoto-Weltmeister Bernd Hiemer wurde die Ehrenmitgliedschaft verliehen. 34 Fahrer und Fahrerinnen haben die Renngemeinschaft in diesem Jahr weltweit vertreten.
Der 18jährige Clubmeister Tim Zimmermann siegt vor Sandro Bickel und Emin Akata. Vorsitzender Christian Kubon lobte, der Newcomer habe es fertig gebracht, in seiner ersten Saison auf einem Formelwagen umgehend den dritten Platz in der ADAC Formel Masters Meisterschaft zu erringen und noch dazu als bester Rookie abzuschneiden. Im ersten Jahr bereits auf zehn Podestplätze fahren zu können und dabei sogar einen Sieg zu landen habe keiner für möglich gehalten, bemerkte er. Clubmeister auf zwei Rädern wurde Marc-Reiner Schmidt vor Kevin Würterle und Nicolai Hug.
Kubo freute sich, dass mehrere Fahrer in diesem Jahr besondere Highlights gesetzt haben. So gewann Kevin Würterle zusammen mit Philipp Prestel den Mannschafts-Nationencup und damit die Weltmeisterschaft bei den Supermoto der U 21. Als Zugabe gewann Kevin Würterle den dritten Platz bei den Deutschen Meisterschaften in der S 2 Klasse. Und zwei weitere Spitzenfahrer wurden Dritte bei der Team-Weltmeisterschaft der Supermoto: Bernd Hiemer und Marc-Reiner Schmidt. Hiemer wurde vor seinem Karriereende nochmals Deutscher Meister bei den Super Moto S 1, nachdem er in früheren Jahren bereits zweimal die Weltmeisterschaft gewonnen hatte. Marc-Reiner Schmidt gewann überdies überlegen die Schweizer Meisterschaft für Super Moto S 1. In der Schweizer Meisterschaft die Häfler Vorherrschaft perfekt machte in der Youngsterklasse 250 Jannik Hintz, Mario Schäffler wurde Vize und Julia Prestel holte den dritten Platz in dieser Klasse.
Einziger Wermutstropfen beim Jahresabschluss: Die Jugendgruppe muss ihre Karts weiterhin aufladen und nach Memmingen, Bopfingen und Ehingen reisen, um trainieren zu können. Vor Ort tut sich nichts. „Von einer Kartstrecke in Friedrichshafen sind wir weiter meilenweit entfernt“, bedauerte Helge Hinz vom Team um Jugendleiter Vincenzo Franco. Letzterer brachte das Kunststück fertig, seine Jungs und Mädchen ab einem Alter von sieben Jahren trotz des Mankos mit drei Neuzugängen auf nunmehr 15 Fahrerinnen und Fahrer neu zu beleben, nachdem kurz nach dem Wegfall der Kartstrecke am Flughafen ein Vakuum aufgetreten war.
Möglicherweise müssen Kinder und Eltern der Gruppe bald nicht mehr so weit fahren. In Steißlingen wird derzeit eine Anlage gebaut, die im Mai 2015 fertig sein soll. Investor Fritz Schleith und der ehemalige Weltmeister in der FIA Rallye Juniorenweltmeisterschaft, Aaron Burkart, der dort als Leiter des fahrdynamischen Zentrums arbeiten wird, stellten beim Jahresabschluss das Projekt in einer ehemaligen Kiesgrube vor.
Vorsitzender Christian Kubon dankte beim Jahresabschluss besonders seinem Sportleiter Dieter Veser, der in seiner Aufgabe voll aufgehe und hervorragende Arbeit leiste. Nicht nur, so Kubon, dass er sich um die Renngemeinschaft und alle aktiven Fahrer kümmere, „er ist auch der Hauptverantwortliche für unsere Oldtimer-Rallye, die im nächsten Jahr zum 16. Mal ausgetragen wird“. Mit 75 Teilnehmern gab es in diesem Jahr eine Rekordbeteiligung. Bereits drei Monate vor dem Start musste die Meldeliste geschlossen werden. Unterstützt wird Dieter Veser nach wie vor von Gebhard Zeller. An diesem Abend geehrt wurden auch die erstplazierten des Historic-Bodensee-Pokals, der aus vier Oldtimer-Veranstaltungen am Bodensee gewertet wird. Zum zweiten Mal gewonnen hat das Ehepaar Blocher aus Konstanz. Text: Martin Kaltenbacher, Fotos: HS