Tim Zimmermann sieht in letzter Zeit immer wieder rot. Vor allem wenn er in seinem Porsche 911 sitzt. Schon vor zwei Wochen, am Nürburgring, beendete ein Unfall eines Kontrahenten im Qualifying Zimmermanns schnelle Runde. Und auch in Zandvoort legte der Langenargener gerade los, als ein Crash die Rennleitung dazu anhielt, mit roter Flagge das Zeittraining zu beenden. „Das war fast schon ein bisschen tragisch“, erklärte der 21-Jährige, dem so nur die Startplätze 16 und 14 für die beiden Rennen blieben. „Wir haben lange über den Daten gesessen und eigentlich viel Zeit gefunden. Dass ich wieder genau auf der schnellen Runde gebremst wurde, war wirklich schade.“
Also ging Zimmermann als 16. in den ersten Lauf in Zandvoort und schob sich gleich nach einer Runde um zwei Positionen nach vorn. Seine Aufholjagd wurde allerdings erneut gestoppt. Erst kam das Safety-Car nach einem Ausritt eines Kollegen ins Kiesbett. Nach dem Restart verkeilten sich schließlich drei Cup-Porsche auf der Zielgeraden, sodass sich ein Auto überschlug. Wieder schwenkten die Marshalls die rote Flagge und die Rennleitung entschied kurze Zeit später, das Rennen nicht noch einmal zu starten. Der Lauf ging nicht in die Wertung ein. „Es wäre bestimmt noch nach vorn gegangen, da bin ich mir sicher“, erklärte Tim Zimmermann etwas zerknirscht. „Allerdings bin ich auch froh, dass die Rennleitung so auf unsere Sicherheit achtet und nach diesem krassen Unfall alle Fahrer unverletzt aus dem Auto steigen konnten.“
Es gab also nur noch den Durchgang am Sonntag, um Punkte zu sammeln. Und dieses Mal sollte es besser ausgehen für Zimmermann, der für die Renngemeinschaft Graf Zeppelin startet. Schon auf dem ersten Metern schob er seinen Black-Falcon-Porsche an zwei Konkurrenten vorbei und ging mit einer großen Verfolgergruppe auf die Jagd nach der Spitze. Bis kurz vor Schluss war Zimmermann Elfter, ehe er ein Scharmützel vor ihm dazu nutzte, noch bis auf Platz acht nach vorn zu fahren. „Wenn alles passt, dann kann ich mit der Spitze mithalten“, sagt er auch mit Blick auf die Rundenzeiten im Rennen. „So kann es jetzt gern weiter gehen. Ich glaube, der Knoten ist endgültig geplatzt.“
Tim Zimmermann schob sich nach dem einen Lauf aus Zandvoort bis auf Platz drei in der Nachwuchswertung. Im Gesamtklassement, das weiter der Österreicher Thomas Preining anführt, ist der Langenargener jetzt Neunter. Mit dem Porsche Carrera Cup geht es ab dem 7. September am Sachsenring weiter. Eine Woche später tritt Zimmermann dann wieder bei der chinesischen LMP3-Serie in Zhuhai an.