Zimmermann startet 2021 in drei Serien

Tim Zimmermanns erstes Nordamerika-Abenteuer ist gerade erst Geschichte, schon stehen neue vor der Tür. Im Rahmen des 24-Stunden-Rennens von Daytona hat der 24-Jährige aufgrund seiner starken Leistungen mit Lamborghini eine weitere Zusammenarbeit vereinbart. Zimmermann wird drei weitere sogenannte „IMSA“-Langstreckenrennen in den USA bestreiten und in Sebring, Watkins Glenn und Petit Le Mans an den Start gehen. „Ich freue mich sehr über das Vertrauen von meinem Team Grasser Racing und von Lamborghini“, sagt Zimmermann. „Jetzt können wir zeigen, dass unser Team gut gearbeitet hat und ohne technische Defekte auch gute Ergebnisse einfahren.“

Die drei weiteren Rennen in den Vereinigten Staaten sind allerdings nur die „Kirsche auf der Torte“ für Zimmermanns Saison 2021. Das Hauptaugenmerk wird auf dem ADAC GT Masters liegen, das im Mai in Oschersleben startet und mit insgesamt sieben Veranstaltungen aufwartet. Wie im Vorjahr hat der 24-jährige Lamborghini-Junior einen Vertrag beim Grasser Racing Team unterschrieben. „Mit dem Titel in der Juniorenmeisterschaft war das Jahr unfassbar erfolgreich. Daran möchte ich mit dieser tollen Mannschaft anknüpfen“, zeigt sich Zimmermann begeistert. Auch sein Teamchef Gottfried Grasser ist zufrieden: „Tim hat bewiesen, dass er mit den erfahrenen Jungs im Feld mithalten kann“, sagt er. „Es war nur logisch, dass wir unsere Zusammenarbeit auch 2021 fortsetzen.“

Und diese Zusammenarbeit bekommt noch einen dritten Aspekt. Schon Mitte April startet der Langenargener mit Grasser bei der GT World Challenge in Monza. Insgesamt fünf Mal wird er in dieser Serie ebenfalls ins Lenkrad greifen. Auch wenn Zimmermann weiß, dass dieses Programm „sehr viel abverlangen“ wird, ist er glücklich, diese vielen Einsätze zu bekommen. „Es ehrt mich sehr, dass Grasser, Lamborghini und meine Sponsoren mir so viele Einsätze ermöglichen“, so Zimmermann. „Das zeigt mir ganz deutlich, dass wir auf einem guten Weg sind.“

Sportliche Ziele will er trotzdem nicht formulieren. Tim Zimmermann denke „von Rennen zu Rennen“, sagt er und will dabei „immer das bestmögliche Ergebnis“ herausholen. Eine Hoffnung hat er aber dann doch. „Ich wünsche mir, dass im Team alle gesund bleiben und wir diese Pandemie auf den letzten Metern noch gut überstehen“, sagt er. „Und dann stehen hoffentlich in diesem Jahr wieder Fans an der Strecke. Das wäre wirklich der Wahnsinn.“

Zimmermann mit gutem Gefühl in Daytona

Der erste Auftritt in den USA war für Tim Zimmermann schon nach einem Viertel der 24 Stunden von Daytona vorbei. Nach gut sechs Stunden schied der Lamborghini Huracan mit der Startnum- mer 19 mit technischen Problemen aus. Nur einmal konnte der junge Deutsche für zwei Stunden über den Hochgeschwindigkeitskurs rasen. „Ich habe trotzdem jede Runde genossen“, sagte er später. „Auch wenn es sehr frustrierend ist, mit einem Defekt auszuscheiden, war die Atmosphäre hier fantastisch und es gibt viel Positives, was ich aus den USA mitnehme.“ Auch, weil er sich in den Vereinigten Staaten gut zwei Wochen auf das Großereignis intensiv vorbereiten konnte.

Denn das Rennen begann für das Team von Grasser Racing denkbar gut. Misha Goikhberg, der den ersten Stint in Angriff nahm, arbeitete sich in der GTD-Klasse immer weiter nach vorn. Nach zwei Stunden übergab er den Lamborghini Huracan an Tim Zimmermann, der sich schnell auf der Strecke, auf der sich rund 50 Autos tummelten, zurecht fand. „Zum ersten Mal bin ich mit einem sogenannten Spotter an der Strecke gefahren, der einem über Funk angesagt hat, wo der Verkehr ist“, erzählt er. „Deshalb war es trotz der vielen Fahrzeuge um mich herum sehr entspannt zu fah- ren. Ich habe mich wirklich wohl gefühlt.“

Zimmermann übergab dann an Lamborghini-Werksfahrer Albert Costa Balboa, der schon mit hö- heren Temperaturen im Auto zu kämpfen hatte. Beim anschließenden Einsatz des vierten Fahrers Franck Perera streikte die Rennmaschine dann ganz. Das Quartett landete schließlich mit 195 ge- fahrenen Runden auf Rang 46 der Gesamtabrechnung. „Wir können es jetzt aber eh nicht ändern und schauen nach vorn“, so Zimmermann. „Wir gewinnen und verlieren als Team und auch in die- ser schwierigen Situation war der Spirit in unserer Mannschaft unglaublich.“

Kurzum fällt das Fazit also positiv aus. Vor allem ist der 24-Jährige „sehr glücklich, in Daytona am Start gewesen zu sein“, wie er sagt. „Ich bin Gottfried Grasser und Grasser Racing unheimlich dankbar für diese Chance.“ Zimmermann macht sich jetzt auf den Weg zurück nach Deutschland, wo im Frühling die Saison in Europa startet. „Schon bald kann ich etwas zu meinem Programm sagen“, freut er sich. „Und – so viel möchte ich schon verraten – die USA haben mich auch nicht zum letzten Mal gesehen.“