Fessler Max

Infiziert für den Motorsport wurde Max Fessler von seinem Onkel in Steinhausen bei Schussenried. Dort war seine Familie evakuiert, nachdem im April 1944 sein Elternhaus in der Riedleparkstraße bei einem Luftangriff völlig vernichtet worden war. Gerade mal vier Stunden zuvor hatten sie noch rechtzeitig die Heimat verlassen. Bereits 1952 bekam er sein erstes Motorrad, eine Triumph 125.  Es folgten noch eine Puch 125 und dann die geliebte BSA aus England. Weitere Maschinen wie Eckert-Honda, Egli-Kawasaki oder Yamaha hat er pilotiert.  Unvergesslich sind die Grasbahnrennen an der Ravensburger Straße vor dem Seewald und das Ski-Jöring im VfB-Stadion. Die Fahrerlizenz erhielt er 1960. Nach der Solitude, Nürburg-, Hockenheim- und Schottenring war der lupenreine Amateur auch auf  Rennpisten in Belgien und Österreich im Einsatz. Große Erfolge feierte Max in den 70er-Jahren beim 1 000-Kilometer-Rennen von Hockenheim, als er im Zweierteam mit Karl-Heinz Kees (Kressbronn) und Josef Hage (Friedrichshafen) jeweils zu den „Topten“ zählte. Tolle erste und zweite Plätze erkämpfte er sich auch auf seiner BSA 500 „Goldstar“ bei Grasbahnrennen. Viele Freundschaften und Begegnungen sind durch den Motorsport entstanden, beispielsweise mit Wolfgang und Lothar Haag, Gebhard Zeller, Weltmeister Toni Mang und Vizeweltmeister Reinhold Roth.
Der Motorradsport hält ihn jung, offenbar hat der Mann „Benzin im Blut.“ Und trotz schwerer Schicksalsschläge, 2003 verstarb seine geliebte Frau Rosi, hat er immer noch den Ehrgeiz, sich mit seiner Kawasaki ZX9R mit den wesentlich jüngeren Konkurrenten zu messen. Seinen ersten Sieg in seiner über 50-jährigen Motorsportkarriere landete Fessler übrigens 1967 auf der legendären Solitude-Rennstrecke in Stuttgart, wo er mit seiner „betagten“ BSA (Baujahr 1952) den haushoch favorisierten Hondas das Hinterrad zeigte. Wenn Max so weitermacht, muss der ADAC bald ein neues Sportabzeichen auflegen: Die bisher höchste Auszeichnung, das Goldene Sportabzeichen mit Gold und Brillanten hat er schon…
Schätzen tut er seinen zwanglosen Oldtimer-Stammtisch im Café Ulmer in der Pacellistraße.  Dort trifft er sich mit den Fans von so klangvollen Namen wie MZ, BMW, NSU, Zündapp, Laverda, BSA, Moto Guzzi, MV Agusta, Gilera, Ducati, Puch, Adler oder Motobi zum Fachsimpeln. Körperlich fit hält er sich beim regelmäßigen Squashspiel und dem Fußballtraining bei den Senioren des TSV Fischbach.
Text: Helmut Krissler

 

Andere interessante Themen

Memories made in Spain

Von Beginn des ersten Rennens der TCR Spain und TCR Iberico, wollten die Rennfahrergeschwister Mike und Michelle Halder (ehem. Förderkandidaten der ADAC Stiftung Sport und Mitglieder Renngemeinschaft Graf Zeppelin) mit ihrem Rennteam Halder Motorsport die Besten sein. Gemeinsam wollten sie Rennen und Meisterschaften gewinnen. Am vergangenen Rennwochenende erfüllten die beiden ihre Mission: